14.7.20

Andere Familien im Dorf

Andere Familien im Dorf

Nicht alle Schedl(n) bleiben in Oberloisdorf.  Und manches bekomme ich zu hoeren. Von dem und anderem, was auch unser Haus betrifft, moechte ich hier erzaehlen. Und mit diversen Auszuegen aus Stammbaeumen den einen oder die andere anlocken.

1. Schlosser Marielmoam, der Bauerlehrer, Otto Franz Bauer und         der Vater von meinem Schulkollegen Hotz Emmerich Schedl

2. Supper, Treiber und Schloegl

3. Tjuler, Haslinger und Schubaschitz

4. Wukovits der Baecker im Dorf

5. Kleibensturz

6. Steininger

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Der Schlosser Veda und die Schlosser Marielmoam wohnten am Schlosser Beri in einem Haus, das auf mich wie eine Ruine wirkte. Die Marielmoam ist in meinem Gedaechtnis noch hellwach, wenngleich die Erinnerung an ihren Mann vor ein paar Jahren noch sehr gering war. Ein 2023 aufgetauchtes Foto hat meine Erinnerung wieder belebt. 

                       

Die Geschichte von beiden  will ich hier erzaehlen. Die Marielmoam kam oft in unser Haus und fuchtelte mit den Haenden: Sie sind schon wieder da. Was anfangs wie ein Geheimnis auf mich wirkte, erfuhr ich mit der Zeit von Eltern und Grosseltern. Sie glaubte an Geister, die sich nachts auf den Baeumen in ihrem Haus herumtrieben. Und die ihr jede Ruhe raubten. So sah sie in meinem Vater, dem Jaeger, die einzige Loesung fuer ihr Problem. Er solle kommen und sie von den Baeumen schiessen. Manchmal hoerte mein Vater zu, manchmal vertrieb er sie nach langen Reden. Aber Sie kam immer wieder und suchte hier die Loesung fuer ein Problem, das sich in ihrem Gehirn festgesetzt hatte. Sie hatte mit irgendwelchen Erinnerungen nicht abgeschlossen und die trieben ein boeses Spiel mit ihr in ihrem spaeten Leben. Spaeter lernte ich in der Schule den Canterville Ghost kennen. Fuer mich wird die Geschichte immer mit dem Haus am Schlosser Beri verbunden sein. Aber 2022 gewinne ich eine neue Sicht auf dieses Haus. Der Vater von der Schlosser Marielmoam war ein Karl Schedl, der von 1863 bis 1938 lebte. In erster Ehe war er ab 1888 mit einer Maria Hatz 1865-1896 verheiratet. Die Schlosser Marielmoam war schon 1885 geboren und lebte bis 1973. Als sie 3 Jahre alt war, wurde ein Bruder Franz geboren, der schon 1891 starb, als sie 6 Jahre alt war. Im Jahr darauf bekam sie eine Schwester Adelheid 1892-1919, die auch nur 27 Lebensjahre erreichte. Das war spaeter die 1.Frau des Bauerlehrers. Weitere 3 Jahre spaeter wurde 1895 eine Theresia 1895-1966 geboren. Und 1896 starb dem Vater Karl Schedl die erste Frau Maria Hatz 1865-1896 mit nur 31 Jahren. 2 Jahre spaeter heiratete 1898 der Vater in 2.Ehe die 5 Jahre juengere Schwester Johanna Hatz 1870-1950. Und mit dieser Frau bekam er 1899 einen Sohn Karl Schedl, 1903 die Tochter Apollonia Schedl 1903-1926 und am 6.9.1905 eine Tochter Cornelia Schedl. Diese Kornelia Schedl heiratet am 20.1.1940 in Wien einen Franz Bierbaum. Die beiden haben keine Nachkommen.

Der aus zweiter Ehe 1899 geborene Karl Schedl ist mit einer Anna Glatz verheiratet und aus der Ehe der beiden stammt der am 25.10.1923 geborene Hubert Schedl 1923-1990, der Vater von meinem Schulkollegen Hotz Emmerich Schedl.

1909 heiratet die Schlosser Marielmoam 1885-1973 schliesslich den 2 Jahre aelteren und 1883 geborenen Karl Hafner. Diese beiden sind der Schlosser Veda Karl Hafner 1883 und die Schlosser Marielmoam. Hier endlich auf dem Foto neben dem Bauerlehrer 1892-1975 und ihrer Schwester Theresia 1895-1966. Neben dem Auto stehen der Lawatsch Hans und die Mutter von Otto.        

Im Herbst 2024 bekomme ich von Ottos hinterbliebenen 2.Frau Anna Maria Unterlagen und Fotos zum Haus des Bauer Lehrers, die ich hier einfliessen lassen will. Otto war mit Anna Maria um das Jahr 2008 auf Familienrecherche in Oberloisdorf und davon gibt es jetzt auch einige Fotos. Mir hat spaeter unsere Nachbarin Nelly Pinter von Ottos Besuch erzaehlt und nun bekomme ich sogar Fotos von diesem Erlebnis. 

Das Sommerhaus der Bauer Familie, das es nicht mehr gibt. In diesem Haus wohnte Otto mit seiner Familie in seiner Oberloisdorfer Zeit, wo wir im Garten waehrend der Sommerferien Holzhuetten bauten und wo die Freundschaft mit Otto wuchs. 
2008 besucht Otto diesen Hof. Da gab es das hintere Haus vielleicht nicht mehr. Aber er freut sich und trifft bei seinem Besuch
auf Pinter Hans und dessen Mutter Nelly
im Krug Gasthaus auf Rudi Pinter und Bernhard Dillhof
auf Bernadette Schmeilzl und ihre Mutter Aloisia Gruenwald 1927-2008
auf den
 Nachbar Herbert Krutzler

Otto und Anna Maria haben gruendlicher als ich recherchiert und wussten sogar ueber  den Karl Schedl 1863-1938 hinaus aeltere Vorfahren, die ich hier aber nicht anfuehren moechte. Bei der Schlosser Marielmoam fuehrt er allerdings faelschlicher Weise als Ehemann einen Karl Schlosser an, den ich schon frueher als den 1883 geborenen Karl Hafner identifiziert habe. Und mir dies von meinem Freund Anton Hafner 1944-2024 bestaetigen liess. Durch mein jetziges Wissen kann ich aber detaillierter ueber das Haus Bauer schreiben. Franz Nikolaus Bauer wird am 13.2.1892 in Eisenstadt 113 geboren. Sein Vater war ein Franz Bauer 1847, die Mutter eine Theresia Rammesmayer 1853.                                      

  Aus dem Jahr 1939 ist das Foto vom Bauer Lehrer. Von Mattersburg kommt lt.Reinhard Schedl (fuer ihn ist der Bauerlehrer sein Opa) der Franz Bauer 1892-1975 in die Schule nach Oberloisdorf und heiratet am Freitag den 9.10.1914 in Pressburg in der Pfarre St.Martin die Schwester Adelheid 1892-1919 von der Marielmoam. Nach Adelheids fruehem Tod am Samstag den 29.3.1919 heiratet der Bauerlehrer 1892-1975 die juengere Schwester Theresia 1895-1966, die eine gelernte Koechin war. Die Doppelehen des Vaters mit dem fruehen Tod der 1.Frau aus dem Hause Hatz bzw. auch das fruehe Ableben der einen Schwester Adelheid Schedl 1892-1919 waren vermutlich die Daemonen, welche die Schlosser Marielmoam in meiner Kindheit auf den Baeumen in dem geheimnisvollen Haus am Schlosser Beri nicht ruhen liessen. Mein Schulfreund Emmerich Schedl (der im Dorf unter dem Namen Hatz bzw. Hotz bekannt ist) wohnt heute auf diesem Berg (Beri) und die Schlosser Marielmoam sehe ich jetzt mit ganz anderen Augen. 

Am Grabstein vom Bauerlehrer 1892-1975 (Foto aus der Kriegszeit)

 findet man noch heute die 2 Frauen Adelheid 1892-1919 und Theresia 1895-1966. Maria Hatz, die Mutter der beiden Frauen ist die Maria Schedl 1865-1896 am gleichen Grabstein.

Alois,Adelheid,Otto,Franz, Theresia und Franz Nikolaus Bauer

Der Bauerlehrer 1892-1975 aus meiner Erinnerung im Hinterhof
Theresia Bauer geb.Schedl 1895-1966
Alois Bauer 1924-1982, der Vater von Otto
Agnes 1921 und Alois Bauer 1924
Adelheid Regina Bauer 1923-2017
Franz Nikolaus Bauer 1892-1975

Theresia Bauer geb.Schedl 1895-1966 und Agnes Bauer geb Rauchwarter 1921-2017.

Das war unsere spaetere Nachbarschaft im unteren Dorf.
Der Bauer Lehrer hatte laut Ottos Notizen folgende 5 Kinder:
1. Franz Bauer 10.1.1920-1.2.1920 
2. Otto Bauer 11.4.1921 vermisst 1944 in Wajwara/Russland
3. Adelheid Regina Bauer 27.5.1923-9.1.2017 verh. Lawatsch
4. Alois Bauer 22.5.1924-30.9.1982 den Vater von Otto und
5. Franz Bauer 26.7.1925-21.2.1945 im Kreis Bittburg an der Saar bei einem Panzerangriff gefallen. In St.Sandweiler (Luxemburg) in der Deutschen Kriegsgraeberstaette, Block M, unter Grab 216 ist er bestattet. Davor war er im Gefangenenlager in Amerika mit meinem Vater. Ueber diesen Franz Bauer schreibt mein Vater 1944 aus dem Camp Shelby Kentucky in seiner Kriegsgefangenschaft in Amerika an unsere Verwandtschaft in Ohio (siehe in meiner Klaneri Geschichte bei dem nach Amerika ausgewanderten Anton Glatz 1869). Franz Bauer ist 1944 auch in diesem Camp. 

Dass dem Bauerlehrer 2 Soehne, Franz und Otto, im Krieg verstorben waren, war nie ein Thema in unserem Hause oder in meiner Freundschaft mit Otto. Auch sein Vater verlor darueber kein Wort, wenn wir im 20.Bezirk in ihrer Wohnung zusammen kamen und Otto und ich nachher in die Barawitzkagasse aufbrachen. Ein neues Licht auf dieses Verhaeltnis wirft der bei mir erst 2022 aufgetauchte Brief, den mein Vater in Kentucky von der Frau des Anton Glatz, Elisabeth Korner, 1944 erhielt. Bedauerlicherweise kann ich mit Otto nicht mehr darueber reden.

Die Nummer 3 Adelheid 1923-2017 (Otto1953-2019 mit seiner Tante)
war mit Johann Lawatsch 5.5.1916-8.12.1991 verheiratet, der von Beruf Friseur war und lt.Ottos Notizen auch in Oberloisdorf Dorffriseur war. 
    
Die 2 Soehne Johann 24.9.1947 und Franz Lawatsch 10.3.1950 dieser Familie kamen so wie Otto in den Ferien auf Besuch in unsere Nachbarschaft. 

 Alois 1924-1982, Ministerialbeamter, der 4.Sohn des Bauerlehrers 

ruht schon seit 1982 am Friedhof in Heidenreichstein. 2017 im Maerz habe ich Otto und seine 2.Frau dort besucht.
Alle 3 Wochen besuchte er seine Mutter Agnes in Moerbisch und versprach, mich in Sopron zu besuchen. Aber die Zeit lief schneller. Seine in Illmitz  am 1.8.1921 als Agnes Rauchwarter geborene Mutter verstarb noch 2017 und Otto folgte ihr im November 2019, wie ich spaeter erfuhr.   
Otto 1953-2019 war Lehrer in Heidenreichstein und engagiertes Mitglied der dortigen Theatergruppe.   

2. SUPPER, TREIBER und SCHLOEGL                                     
Ueber meine Glatz Grossmutter aus dem Supper Haus habe ich schon in der Klaneri Geschichte erzaehlt und ist dort manches nachzulesen.
Auch vom Supper Franzonkel, 
hier auf der Triste links, ist dort die Rede. Aber Johanna Svoboda erzaehlt mir im August 2024 ueber unseren Schloegl Tonionkel, was ich nun hier unter diesen Namen zusammenfasse. In den Sommermonaten im Klaneri gab es oft recht heftige Nachtgewitter, die mich furchtsam tiefer in die Decke kriechen liessen. Und in einer jener Naechte im August 1960 klopfte es ans Fenster  und man teilte uns mit, dass Stefanie Schloegl 1937-1960, die Tocher vom Dreschkompagnon meines Vaters, Karl Schloegl Treiber 1910-1982gestorben sei. Sie stand kurz vor ihrer Hochzeit und der Schock ueber das Ende dieses kurzen Lebens traf  alle unvermutet. 
Mit der Familie Schloegl hatten wir in diesen Jahren ein enges Verhaeltnis aufgrund der Dreschgemeinschaft und am Maehdrescher beim Sackabbinden durfte ich bei Karl oder seinen Soehnen mithelfen, wenn es auf unsere Felder ging. Sam alias Schloegl Anton 1946 hatte mit Sepp einen Freund aus dem Hafner Haus. Der kam 1966 zum Dreschen ins Langholz nach, um auf seinen Freund zu treffen. Er hatte Nierenprobleme und gurgelte im heissen Sommer nur ein Bier, weil es seiner Gesundheit nicht gut tat. Anfang Jaenner musste er zum Bundesheer und weil man dort seine angegriffene Gesundheit missachtete, verlor er in der harten Ausbildung des kalten Jahresbeginns 1967 sein junges Leben. Die Schloegl Zwillingsbrueder Karl und Rochus kamen spaeter abwechselnd zum Sackabbinden anstelle ihres Vaters. Und Karl jun. fuehrte lange das Greisslergeschaeft im Dorf, ehe ihn der Bischof selbst, Iby Paul Dr. iur. can., zum Priesteramt fuehrte, das Karl schon in seinen Jugendjahren gerne angestrebt haette. Die Primiz von Karl, dem Spaetberufenen, konnten weder seine Eltern erleben, noch bewusst sein Zwillingsbruder Rochus, der nach einem aehnlichen Schicksalsschlag wie Steffie, fuer sein Leben gezeichnet, die Tage in diversen Heimen verbrachte. Es war jedenfalls ein schoenes Fest fuers ganze Dorf an einem strahlenden Sommertag im Juli 2009, zu dem der aeltere Bruder den juengeren fuehrte.


1960 starb im Klaneri der aeltere Bruder von meinem Freund Harry aus dem Solama Haus.
Dort habe ich ueber dieses Foto schon geschrieben. Links ist der Treiber Seppveda 1880-1974, dann der Reinerveda Stefan Reiner 1897-1966, unser Franzonkel Supper Franz 1895-1975 (Haberler Franzveda) und unser Grossvater Robert Glatz 1897-1964. Der Treiber Seppveda hatte mit seiner Frau keine eigenen Kinder. Schloegl Karl wurde in diesem Haus aufgenommen. Heute schaut das Schloegl Treiber Grab wie folgt aus.
Die noch lebenden Kinder sind uns als die Treiber bekannt (Toni und die Zwillingsbrueder Rochus und Karl). Der lange Jahre schwer kranke Rochus ist erst vor ein paar Tagen im August 2024 verstorben. Auf meiner Spurensuche stosse ich 2021 bei meinem Bruder auf ein weiteres Grab am Oberloisdorfer Friedhof.


Dieses Grab war frueher mit einer Eisenumrandung versehen, wie mein Bruder noch weiss. Und nach einigem Nachdenken kommt meine Erinnerung an dieses Grab zurueck. Wir waren vermutlich oft mit unseren Grosseltern bei diesem Grab, wo sie uns Geschichten erzaehlt haben, wer da begraben sei. Aber wie so oft in unserer Kindheit, ist davon wenig haengen geblieben. Was man nicht angreifen und sehen kann, kann man sich in diesem Alter schwer vorstellen. So ist es mir mit meinen Kindern ergangen, wenn wir in Oberloisdorf von Grab zu Grab gegangen sind oder gehen. Ich erzaehle die Geschichten, die ich aus meinem Lebensumfang ueber die verstorbenen Personen noch weiss. Und meine Soehne hoeren nur mit halbem Ohr zu. Weil sie die meisten Personen nicht selbst erlebt haben. Aber heute mit meinen 70 Jahren, wuerde ich gerne meine Fragen an Grossmutter und Grossvater richten, die damals  wesentlich weiter auf ihr Leben zurueck blicken konnten. Und heute haette ich eine Menge Fragen an Sie. Aber dafuer ist es nun zu spaet. Im Gespraech unter uns Ueberlebenden, soweit wir noch miteinander reden koennen, zeigt sich, dass wir alle zu wenig zugehoert haben. Oder eben nicht genau und dass zu wenig haengen geblieben ist. In diesem also frueher mit einem Eisenzaun ummantelten Grab ruht die 1861 geborene Anna Supper. Auf die Daten der beiden Personen wurde bei der Erneuerung des Grabes verzichtet. Anna Supper war die Mutter unserer Glatz Grossmutter. Die Haberler Anna. Ein Sterbedatum ist mir bisher nicht bekannt aber ueber die Theresia Schloegl 1902-1930 erfahre ich im August 2024 von Johanna Svoboda. Theresia war die erste Frau von unserem Tonionkel Anton Schloegl 1905-1981
Geboren wurde sie am 31.1.1902 als eine juengere Schwester zu unserer Glatz Grossmutter Maria Supper 1898-1973. Am 13.Feber 1926 heiraten Anton und Theresia vor dem Standesamt Steinberg an der Rabnitz. 1927 wurde Stefan und 1928 Hans geboren. Dieser Johann Schloegl 1928-1989 war anfangs Schneidergeselle in Stang in der Buckligen Welt, fand seine Frau Magdalena Schwarz geb 1928 in Krumbach, lebte spaeter in Wien und zeitweilig auch in Klostermarienberg in dem frueheren Zollhaus.
 Zu seinen Kindern zaehlt neben Johanna Svoboda ein Stefan geb 1959 und eine Brigitte 1962-2013. Der aeltere Sohn des Tonionkel war Stefan geb 1927 und hatte die Kinder Erika Sedivy, Hilde und Steffi. Die Sterbedaten von Stefan sollten wir bei einem naechsten Treffen aufklaeren.  
 
Der Schloegl Tonionkel betrieb in Wien in der Hollandstrasse ein Gasthaus mit einem strassenseitigen Garten, wo ihn Grossvater und Vater besuchten, wenn sie im Fruehjahr und Herbst mit dem Zug von Oberloisdorf nach Wien zur Messe fuhren.

Wir Kinder warteten am Abend schon sehnsuechtig auf die Geschenkbox, in der sich Schokolade, Manner Schnitten und Soletti verbargen. Auf der Messe gab es die neuesten Maschinen fuer die Landwirtschaft.  Nach den Dreschmaschinen wusste mein Vater, dass einer mobilen Version dieser Maschinen aus Amerika die Zukunft gehoert. Zusammen mit Schloegl Karl (Treiber Karl)  1910-1982 
erstand er einen gruenen John Deere Lanz Maehdrescher. Verhandelt wurde dieses Geschaeft vermutlich im Gasthaus Krutzler, wo Karl hier gleich neben der Theke zu sehen ist. Schloegl Karl wohnte mit seiner Familie fast unten beim Johannes, wodurch auch ich oefter in die Naehe dieser Haeuser kam. In der Trafik vom Schedl Donat 1923-1986 bekam man alles, was man in der Schule brauchte. Den Ton der Glocke, die gleich beim Eintreten nach der Bedienung durch ein Familienmitglied rief, habe ich noch heute glasklar in meinem Kopf.  
Rund um das Treiber Haus war sozusagen das Geschaeftsviertel des Ortes. In der Gemischtwarenhandlung beim Jenoe Eugen Oswald 1903-1976 gab es auch Eisenwaren und Dinge fuer den Garten, wenn ich mich richtig erinnere. Der Wukovits Baecker ist unter einer der naechsten Geschichten gesondert angefuehrt. Vom Johannes, der zu diesem Zeitpunkt noch das Dorf kontrollierte, sind die Haeuser des "Geschaeftsviertels"  zu sehen.

                                   

Gegenueber war noch das Tuchwarengeschaeft der Familie Lang. Hier konnten wir auch Sporthosen kaufen, ehe das Geschaeftssterben eben mit diesem Haus begann. Von den mobilen Dreschzeiten bzw. den Zeiten davor mit den Strohtristen folgen ein paar Bilder..


Oberhalb vom Kaippel Haus im Klaneri war unser Garten, in dem im Sommer immer eine Strohtriste wuchs. Das war die Zeit bevor die Maehdrescher Einzug hielten.
Die fleissigen Helfer am Fuss der Strohtriste sind der Bruder meiner Mutter, Stefan 1929-2001, und Pimper Josef Jurschi 1912-1987. 

Im Haus meines Grossvaters war Anton Schloegl ein honoriger Gast. Schon in Pension, wohnte er seine letzten Jahre im Weber Haus vis a vis von der Trafik. Beim Ableben meines Grossvaters 1964 kamen die beiden elegant in schwarz gekleideten Soehne Stefan 1927 und Johann 1928 zum Begraebnis in unser Klaneri Haus. Grossvater war noch in unserem Zimmer aufgebahrt. Wir wohnten damals schon im unteren Ortsteil. 

Theresia Schloegl, die Schwester von Grossmutter, starb 1930 nach Komplikationen, wo ein drittes Kind im Anmarsch war. Die beiden Soehne Stefan und Johann waren noch minderjaehrig.  Die Geschwister der Grossmutter und ihre Geschichten waren mir in meinem Jugendleben und auch spaeter nicht bekannt. Erst seit den Coronaanfaengen habe ich alte Unterlagen digitalisiert und herumgestoebert und im Zuge von Recherchen einiges erfahren. Da gab es also noch einen Bruder, den Landwirt Johann Supper, zu meiner Grossmutter, der am 26.5.1932 in Mannersdorf 137  starb und auch 3 mj Kinder hinterliess: Magdalena, Albert und Bernhard Supper.

 Die Supper Geschwister um meine Grossmutter waren also:
 Franz Supper 1895-1975 der Franzonkel
Maria Supper 1898-1973 die Grossmutter
 Theresia Supper 1902-1930 die 1.Frau vom Tonionkel
Johann Supper GJJJ-1932 der zuvor genannte Bruder.
Johanns Frau war Angela Supper geb.Hotwagner, die in Mannersdorf Nr.137 wohnten. An diese Oberloisdorfer Supper Kinder konnte sich der Gendarmerie Oberst Josef Wurm geb 1.3.1923, verstorben 13.9.2012 noch erinnern, als meine Informanten ihn im Jahr 2012 noch vor seinem Tod kontaktierten.

Oberst Wurm wusste in seinem hohen Alter auch nicht mehr alles und hielt alle Nachkommen schon fuer tot. Auch bei den Graebern kannte er sich nicht mehr aus. So wie ich 2021. Das alte schmiedeeiserne Grab ist das heutige im Mail von Erika angesprochene gleiche Grab der Supper Familie. Mutter und Tochter ruhen darin. Das hohe Vieh von der Gendarmerie aus dem Oberloisdorfer Wurm Haus war mir in meinen Mattersburger 60er Jahren natuerlich auch bekannt. Meine Eltern waren beinahe gleich alt wie er und wir trafen den einen oder die andere aus dem Wurm Haus rund um die Sprechtage im Mattersburger Gymnasium.
Nach dem Tod der einen Theresia im Jahr 1930 bekam die Tochter vom Franzonkel im Jahr 1931 natuerlich den gleichen Namen, wie es damals ueblich war. Diese Resi passte in den spaeten 50er Jahren im Klaneri zwischen dem Scheunentor und dem Stalleingang auf uns Glatz und Krutzler Kinder auf. Resi Theresia Supper 1931-1982, spaeter verheiratete Sulyok oben 
und Jurschi Josef Sulyok 1936-2011, ihr Mann, als ich ihn 2010 am Kirtag zum letzen Mal sah. Robert und Heidi sind deren Kinder. Robert wohnt in der Feldgasse und ich bin bisher gescheitert, von ihm vielleicht noch Unbekanntes zu erfahren.

.............. vielleicht ueber Tonionkels Frauen und Rudi Schloegl noch schreiben ..... ....

3. Tjuler, Haslinger und Schubaschitz                  
Ich schreibe den Julius oder Gyula (ungarischer Name) Schedl nach der Lautsprache (wie ich es damals gehoert habe) als Tjuler. So wurde er im Dorf genannt und so lebt er in meiner Erinnerung. Im Haus des Tjuler wird 1832 ein Andreas Schedl geboren.
Er heiratet eine Anna Mayer 1834-1920
und die beiden bekommen eine Tochter Theresia Schedl 1858-1946.
Von der Stammtafel Franz Schedl ist ablesbar: Die junge Theresia  kommt in der 2.Ehe des schon aelteren Josef Haslinger 1841-1911 mit einem Fuhrwerkunternehmer (Buerger Wiens als damals groesster Fiaker der Stadt) in Wien zusammen. Der Ehe entspringt Tochter Theresia Haslinger 1887-1930, welche am 31.8.1907 den Edmund Peter 1883-1970 heiratet. Und deren Ehe entstammt unter anderem auch Ida Peter 1913-2012. Sie heiratet Johann Gruener 1907-1984 und der Ehe ihres Sohnes entstammt der 1972 in Muenchen geborene Alexander Gruener. Ida Peter ist seine Grossmutter. Und da er (wie wir alle) zu spaet zum Fragen beginnt, schreibt er mir: Die "Wiener Großmutter" oder die "Haslinger Großmutter" (also die Grossmutter seiner Grossmutter), wie wir Mamas Mutter nannten wurde am 8.10.1858 in Oberloisdorf im Burgenland geboren und starb in Wien. Ihre Eltern hatten eine Landwirtschaft, der Vater war gelernter Maurer. Mit 12 Jahren kam sie nach Wien zu ihrer Tante Kulhanek, die in einer Gastwirtschaft im Augarten in der Küche arbeitete. Dadurch daß ihre Großmutter am 21.01.1920 starb als sie selbst 7 Jahre alt war (zu dem Zeitpunkt wohnte Sie als Kind in Komotau, Sudetenland), hat sie die Schedls vermutlich nie selbst kennen gelernt. Evtl. hat es meine Oma auch mal irgendwann erwähnt. Ich habe sehr viel mit ihr über Ahnenforschung gesprochen, aber kann mich auch nicht daran erinnern, daß sie viel über Oberloisdorf erzählt hat...irgendwann in den 1960er Jahren war sie mal da zu Besuch. 1957...ob sie da jemanden getroffen hat weiß ich leider nicht. Aber das Foto bringt uns auf die Faehrte zum Tjuler Haus,
das heute aufgestockt so wie unten aussieht.
Alexander Gruener meint dazu: Das ist das Geburtshaus im Jahre 1957. Die Frau mit der Handtasche ist meine Oma, das Auto war ihres aus Muenchen. Die Person hinter meiner Oma die zu sehen ist kenne ich nicht. Links der Junge koennte mein Vater sein, der damals 14 Jahre alt war, aber auch ganz wer anders.
Die Muenchener im Hof mit Sicht nach rueckwaerts.
und im vorderen Teil mit Sicht auf das gegenueberliegende Haus. Hinten mit den Boegen ist das Schubaschitz Haus. Bei meiner Klaneri Geschichte habe ich nach dem Foto mit der Dreschmaschine unter anderem geschrieben: Eine 2.angeschaffte blecherne Maschine lief mit dem Traktor. Bisweilen fiel da der Ream (Riemen) herunter, wo ich mithelfen durfte,  um die Arbeit wieder in Schwung zu bringen. Die Drescher waren in fast allen Haeusern im Dorf ueber den ganzen Sommer unterwegs. Und da ging es aehnlich wie auf dem naechsten Bild zu.
Ueberall gab es eine deftige Jause. Beim Schubaschitz zum Beispiel. Ich durfte dabei sein und mein Appetitverhalten von heute geht auf diese Jahre zurueck. Ich leiste mir auch heute noch (entgegen jeder Vernunft) hin und wieder ein Drescher- oder Holzfaellerfruehstueck, obwohl ich schon lange nicht mehr zu einer Waldarbeit  oder zu schweren Anstrengungen komme.
1940 Schubaschitz Hedl mit dem Rad und einmal mit meiner Mutter.

Das war Grossvater mit unserem Geppel. Im Schubaschitz Haus spielte eine Maria Glatz eine Rolle, die ich heute nicht mehr zu ergruenden weiss. Davon zeugt nur der verliebene Name am Grabstein.

Im vorderen Schedl Haus traf sich 1913 eine ansehnliche Personenzahl zum Familienfoto.  
In ihrer Zusammenfassung hat Ida Peter wie folgt dokumentiert.
Der Haslinger Grabstein am Zentralfriedhof in Wien.
und das Grab des Tjuler in Oberloisdorf stehen schon fast am Ende meines Berichts, ich erfahre aber noch, dass

Karl, der Hammerl einen Bruder hatte. Schedl Emmerich 1938 09 13 starb im November 2011, war bei der Zollwache und einige Zeit Ortsparteiobmann der Volkspartei. Das hatte ich schon vergessen. Seine Frau lebt noch in einem anderen Haus im Dorf. Caecilia 1912-1999, die Frau vom Tjuler Schedl Julius 1904-1985 hatte mehrere Geschwister. Eine Graf Anna 1908-1979 im Graf Haus (Hinterhof vom Milchgeschaeft), Fruehwirth Wilma 1910-1982, Dillhof Rosalia 1923-1995

hier am rechten Bildrand im Gasthaus Krutzler und ein Donath, ueber den ich aber Nichts naeheres erfahren habe.

4. Wukovits der Baecker im Dorf                             

 Nach dem Hasler Haus, aus dem mein langjaehriger Freund             Ferdinand stammt, kam gleich die Baeckerei Wukovits. Der             ungefaehr gleichaltrige Karl 1953 war fuer mich seit langer Zeit verschwunden, obwohl er Anfangs zu meinen Wien Zeiten noch in meiner Naehe in Meidling wohnte. Im August 2021 meldet er sich und berichtet ueber die Baeckerei: Meine Eltern,  Karl 1920-1987 und Rosalia Wukovits 1927-2016 betrieben bis 1972 die Baeckerei in Oberloisdorf in der Hauptstraße 6a (ehemals Oberloisdorf 127). PS: Die Familie Wukovits hatte wahrscheinlich das erste Auto im Dorf.
Wir teilten den Hof mit der Familie Binder, die im Haus gegenüber wohnte.  Nach dem Tod der Eltern der Familie Binder hatten deren Kinder kein Interesse am Haus und sie verkauften es uns. 
Bereits als kleiner Bub mit ca. 6 Jahren musste ich mit dem Leiterwagen durch die Ortschaft fahren und Gebaeck ausliefern. 
                                               
Heli und ich als kleiner Bub. In der Schulzeit wartete der Schulbus oft auf mich, da ich nach der Gebaeckauslieferung in der Frueh meist sehr spaet dran war. Wenn sich andere Kinder auf die Schulferien freuten, begann für mich eine arbeitsintensive Zeit, um meinem Vater in der Baeckerei zu helfen. Auch meine 3 Jahre aeltere Schwester Helene 1950 ("Heli") half mit. Mein Vater musste aus gesundheitlichen Gruenden die Baeckerei damals aufgeben, da ich zum Bundesheer musste und mich fuer ein Studium in Wien entschied. Meine Schwester Heli war damals nach Wien gezogen (spaeter lebte sie einige Jahre in Suedafrika, lernte dort ihren Mann kennen und zog mit ihm nach Deutschland; sie lebt aber seit vielen Jahren in Wien). Leider verstarb mein Vater relativ frueh, mit 67 Jahren nach schwerer Krankheit. Meine Mutter Rosa verstarb im 90. Lebensjahr im Dez. 2016 und hat bis auf die letzten Wochen in Oberloisdorf gelebt. Mein 9 Jahre juengerer Bruder Herbert 1962 wohnt mit seiner Frau im Haus gegenüber (ehemaliges Binder-Haus, das vor vielen Jahren abgerissen und neu gebaut wurde). In meinen Jugendjahren spielte ich im SV Oberloisdorf Fußball und kurze Zeit auch in der Mannschaft Steinberg. Nach dem Studium heiratete ich Angela Seifert aus Mannersdorf (wir lernten uns beim "Pressl" in Unterloisdorf kennen) und wir leben seit damals in Wien. Meine beiden Kinder Matthias und Christine leben ebenfalls in Wien. Christine hat mir inzwischen zwei Enkelkinder Alexander und Laura geschenkt. 
Karl und Cousin Rudi Jakits aus Unterloisdorf.

Meine Großeltern Scheiber in Oberloisdorf und ich. Soweit der Bericht von Karl Wukovits junior. Sein Vater war also der Sohn dieser Frau Wukovits, die spaeter nochmals heiratete und dann Scheiber hiess. Als ich das Kirchenblattl zu ihr brachte, war sie fuer mich aber die Frau Wukovits, also die Grossmutter zu Heli und Karl. Karl sendet mir noch ein Foto von seiner Erstkommunion im Jahr 1961, wo er seine Kerze zu Hause vergessen hatte.

                                                   

Spaeter spielte Karl fuer den SV Oberloisdorf erfolgreich Fussball.                    


5. Kleibensturz Herbert verspricht Fotos. Woher die                 Kleibensturz kommen, sieht man aus der folgenden Uebersicht     
Fotos und Geschichten der noch lebenden und verstorbenen Nachkommen koennten das Ganze untermalen.  Herbert schickt aber  KEINE Fotos. Schade .... denn ich habe den Stammbaum zurueck bis 1660. Ein Kleibensturz, den das interessiert, sollte sich melden.
      
6. Steininger   Diese Familie kam in den 50er und 60er Jahren in das Haus vis a vis von der alten Schule und schraeg gegenueber vom Pfarrhof. Der Vater der beiden Toechter war ein Brigadier oder General und die Familie besuchte die Weihnachtsmessen wie alle anderen katholischen Bewohner des Dorfes. Die Vorfahren der Familie findet man auf dem folgenden Stammbaumauszug.                                      
Ich habe den Stammbaum noch um einiges weiter zurueck, aber es sollte sich wer melden, den es interessiert.

                                           

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Klaneri

Rueckblick ins Klaneri Oberloisdorf                           So sah das Dorf an einem Kirtag in den 1950er und 1960er Jahren aus. Im Hinte...